Klammheimlich sind drei Finalisten des Max-Ernst-Gymnasiums zum Clubbahnhof Ehrenfeld getingelt – der ersten Adresse, wenn es um Poetry-Slam in Köln und Umgebung geht –, um dort an dem von der Bildungs-Stiftung der Kreissparkasse Köln initiierten und finanzierten Wettbewerb für Nachwuchspoeten teilzunehmen. Insgesamt traten 12 Slammer von insgesamt vier Schulen an; darunter auch das MEG. 

In zwei Workshops mit dem gefeierten und unglaublich sympathischen Universalpoeten Quichotte (Jonas Klee) konnten erste Blaupausen der Texte entstehen. Dass unsere Schule junge Nachwuchsdichter beherbergt, ist uns am MEG bereits bewusst; Köln weiß es seit Montag (10.07.17) auch. Wir dürfen voller Stolz verkünden, dass alle drei Slammer im oberen Drittel gelandet sind.

Wir gratulieren Caitlin Koch (Q1), die mit ihrem Text gezeigt hat, dass jegliche schulischen Inhalte im Alltag durchaus ihre Anwendung finden können. Das Publikum honorierte diese erfrischend optimistische Sicht auf das oft verunglimpfte Schulsystem mit einem Augenzwinkern und einer hohen Punktzahl.

Einen mehr als beeindruckenden und unglaublich mutigen Text präsentierte Florian Reimann (EF). Sein Text „Boys on their period“ handelt von nichts Geringerem als der Tatsache, dass das klassische Geschlechterbild von Mann und Frau in der Gesellschaft dringend überdacht werden sollte. Ein lauter und zugleich fragiler Text, der sich direkt in die Gehirnwindungen der Zuhörer schlich. Ein verdienter dritter Platz für einen Slam, der ein- und herausforderte.

Den zweiten Platz in diesem Wettbewerb holte sich Mileen Krebs. Ihr Text führte das Publikum tief in die Dunkelheit der menschlichen Seele und Psyche, in der schemenhafte Gestalten und Chimären begierig lauern, nur um im nächsten Atemzug lichtdurchflutete Räume und bildgewaltige Wortlandschaften beim Zuhörer entstehen zu lassen. Das Publikum ließ sich nur allzu gerne von dieser beeindruckenden Poesie an die Hand nehmen.

Ein großes Dankeschön geht zudem an unsere geliebte Band „Die drei namenlosen Vier“, die für die musikalische Unterhaltung sorgte. Nach den ersten Takten sind euch alle verfallen.

Wir dürfen auf Zukünftiges am MEG gespannt sein.

Thilo Hennicken