Frühlingsserenade bei Sommerhitze

„Musik macht stark! Ich habe in den letzten Tagen so viele Schüler gesehen, mit schweren Instrumenten bepackt auf dem Fahrrad. Und ich habe viele gehört, wie sie bei den Proben hier im Gebäude ihre Lungen gestärkt haben!“ So beschrieb Herr Phiesel in seiner Begrüßungsansprache einen der vielen Effekte, die Musik haben kann.

Im Programm zur Frühlingsserenade wurde angedeutet, dass dem Publikum einiges geboten werden würde. Überhaupt - noch nie war das Programmheftchen zur Frühlingsserenade so begehrt wie dieses Jahr. Das lag nicht nur daran, dass die Veranstaltung vielseitig und hochkarätig zugleich war. Die kleinen Hefte dienten zahlreichen Besuchern in der vollbesetzten Aula auch als kühlende Luftfächer, mit denen den ganzen Abend lang gewedelt und gewackelt wurde. Unterbrochen wurden die rhythmischen Bewegungen höchstens in Phasen des Applauses für die Musiker, Sänger oder für die humorvolle Moderation durch Helin Kanat und Erik Weis.

Bei Außentemperaturen von 27 Grad am 12. und 13. Mai waren auch die kalten Erfrischungsgetränke entsprechend begehrt. Doch natürlich wurde nicht nur heiße Luft geboten. Musik wirkt eben nicht nur beim Musiker, sondern auch beim Zuhörer. Zunächst bewiesen Chor und Orchester der Jahrgangsstufe 5, dass auch die Kleinen schon Begeisterung auslösen können. Dabei passte der Text von „Fly, Linda fly“ perfekt zum Wetter, denn es ging um die witzige Beziehung eines Autofahrers zur Fliege, die in seinem Auto umherschwirrte. Passend dazu wurde im Titel „Ohrwurm“ gesungen: „Ich wär‘ so gern ein Ohrwurm von dir. Dann wäre ich immer bei dir.“ So wie eine kleine Fliege im Auto zum großen Ärgernis, so wie ein schönes Lied zum nervigen Ohrwurm werden kann, so kann schönes Wetter zur brütenden Hitze werden, von der man irgendwann genug hat.

Doch genug hatte das Publikum noch lange nicht. Die Mittelstufe mit ihrem Kammerchor und dem 6-to-9-Chor mahnten mit Michael Jacksons „They don“t care about us“ zu mehr politischem und kritischem Denken, behaupteten aber andererseits: „Ich wär so gerne Millionär, dann wär mein Konto niemals leer“. Das wilde Stampfen zum ersten Song erinnerte an das Musikvideo. Und zum Song der Prinzen legten die Schüler nach und nach immer weitere Gegenstände vor sich auf die Bühne, die sie sich angeblich gern kaufen wollten. Übrig blieb ein Haufen Plastikmüll; die vermeintliche Hymne auf den Materialismus wurde so endgültig als Kritik an ebendiesem entlarvt.

Anschließend brachten das große Orchester, der Oberstufenchor, die Bands und der SELE-Chor aus Schülern, Eltern und Lehrern die Luft gewissermaßen zum Glühen. Geboten wurde eine bunte Mischung aus Klassik, Irish and Scottish Folk, Filmmusik und aktuellen Charthits. Für kühlende Tränen in den Augen sorgten die vom Oberstufenchor präsentierten Hits der Wise Guys: „Pari ist wie ein Paradi, l’amour hat tout les jours Hochkonjunktur“. Wer hier vor Lachen noch nicht weinte, tat dies spätestens bei „Das Sägewerk Bad Segeberg“.

Brennende Luft, Tränen in den Augen, Schweiß auf der Stirn. Musik hat viele Effekte. Einer ist sicher auch das Zusammenwachsen der Musiker. Miriam aus der 5c beschreibt dies so: „Man muss auch genau hinhören, was die anderen spielen. Die anderen helfen dann, wenn man einen falschen Ton spielt. Dann kann man sich wieder einordnen“. Die Moderatorin Helin Kanat formulierte es anders: „Musik ist ein Privileg, das uns verbindet.“ Diese Verbindung war auch dieses Jahr mal wieder deutlich spürbar. Eine ganz besondere Verbindung, die über das Zusammenspiel der Musiker durch die Schallwellen der hitzegeschwängerten Luft in die Bäuche des Publikums vordrang und dort ein großes, gemeinsames Gefühl auslöste. Mit Worten ist dieses Gefühl schwer zu beschreiben. Es ist eben Musik, und so simpel es klingt: Musik macht stark.

 

Das Programm:

Menuett (J. C. F. Fischer)

Skip to my Lou

Menuett aus der “Feuerwerksmusik“

 

Fly, Linda fly

Ohrwurm

 

Ain't nobody (D.Wolinski)

Geta (P.Karlsson)

They don’t care about us (M. Jackson/B.Buncic)

Millionär (Die Prinzen/6-to-9)

 

J. Haydn: Cellokonzert D-Dur (1. Satz) Irish and Scottish Folk

 

Read all about it (E. Sande)

Paris (Wise Guys)

Das Sägewerk Bad Segeberg (Wise Guys)

 

Happy

James Bond

Herr der Ringe

 

nur am Donnerstag, 12.05.16:

Beyond the Sea (J.Trenet/H.UmmeIs)

Don’t stop me now (F.Mercury/C.Grüner)

 

Orchester der Jahrgangsstufe 5

 

 

 

Chor der Jahrgangsstufe 5

 

 

Kammerchor der Mittelstufe 6-to-9-Chor

 

 

 

 

Großes Orchester; Solo: Jakob Palmen

Solo: Marie Iguchi

 

Oberstufenchor

 

 

 

Bands

 

 

 

SELE-Chor / Band

 

 

Durch das Programm führten Helin Kanat und Erik Weis

Leitung der Ensembles:

Frau Buncic, Frau Leschinsky, Frau Palmen-Lamotke, Herr Kempkens, Herr Schleimer-Schmitz,

Wir bedanken uns bei der „Technik“ unter der Leitung von Herrn Kassan sowie bei Herrn Eschner.