Vielfalt und Schülerorientierung - Sport auch wieder als Abiturfach ab 2019 ?

In Zeiten empirisch festgestellter, zunehmender Defizite in der körperlichen Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen setzt das Max-Ernst-Gymnasium als „bewegte Schule“ auf ein aktives Sportprogramm zum Wohle aller Schülerinnen und Schüler.

So wird die Kernaufgabe Sportunterricht attraktiv und kompetenzorientiert in allen Jahrgangsstufen ohne Kürzungen durchgeführt.  Die hervorragende Infrastruktur der Sportlandschaft Brühl bietet vielseitige Möglichkeiten für modernen Sportunterricht, der seit diesem Schuljahr insbesondere durch den Einsatz digitaler Medien im Bereich von Bewegungsanalysen modernsten Ansprüchen genügen kann.  So erscheint es nur folgerichtig, dass die Diskussion um die Einführung des Faches Sport als Abiturfach auch am MEG für den Zeitpunkt des gymnasialen Strukturwandels 2019 / 2020 wieder eingesetzt hat. So wird bereits der seit einigen Jahren in der Oberstufe angebotene Projektkurs Sport seitens der Schülerinnen und Schüler stark nachgefragt.  Hier werden Ausprägungsformen des Sports im Zusammenhang mit anderen Wissenschaftsbereichen theoretisch und praktisch erforscht, wie zum Beispiel Ökonomie (Sportmarketing), Sportmedizin (Fitness und Leistungsentwicklung  oder Biologie (Gesundheit und Ernährung).

 Die Angebotspalette wurde neben den traditionellen Sport-Arbeitsgemeinschaften um Klassenfahrten und Wandertage mit sportlichem Schwerpunkt (Ski- und Wassersport, Klettern, Trampolin u.v.a.) erweitert.  Durch interne Qualifizierungs- und Fortbildungsmaßnahmen gelang es, auch zahlreiche „Nicht-SportkollegInnen“ für die Durchführung zu gewinnen, um den gestiegenen Anforderungen an die Sicherheit im Schulsport auch genügen zu können.

Als Erfolgsmodell hat sich das Projekt „Sporthelfer“ erwiesen.  Seit vielen Jahren wachsen hier zukünftige Übungsleiter und Vereinsbetreuer  heran, welche die sportlichen Aktivitäten innerhalb der Schule aktiv begleiten können, nicht nur im Hinblick auf aktive Pausengestaltung oder Übermittagsbetreuung.  So waren die Schülerinnen und Schüler nicht nur beim Projekt „Rollstuhl-Basketball“, sondern auch beim „Sport mit Flüchtlingen“ aktiv und bewiesen ihre Bereitschaft für verantwortungsbewusstes, gesellschaftliches Engagement auch im Sport.  Die regelmäßig an der Schule durchgeführten Klassen- und Stufenturniere sowie die Sportfeste bieten ein weiteres Betätigungsfeld für diese Schülergruppe, indem Erfahrungen im Bereich der Organisation/ Logistik von Veranstaltungen gewonnen werden können.

Die Teilnahme an außerschulischen Wettkämpfen gestaltete sich wieder überaus erfolgreich und bot den Schülerinnen und Schülern vielfältige Bewegungs- und Begegnungsmöglichkeiten. Neben den etablierten Teilnahmen an den Schüler-Marathon-Läufen in Köln und Bonn, dem ASV-Sprintcup in Köln, einem DFB-Turnier für Mädchen mit anschließendem Besuch des Damen-Pokalfinals in Köln startete in diesem Jahr auch erstmalig ein Schwimmteam bei den Kreismeisterschaften der Schulen des Rhein-Erft-Kreises.

Dass solche Erlebnisse im Schulsport auch über das Abitur hinaus wirken können, zeigt sich am Beispiel des im letzten Jahr gegründeten neuen Brühler Fußballvereins 1.FC Kierberg.  Fast 80 % der dort aktiven Spieler hat am MEG sein Abitur gemacht und dort auf vielfältige Art und Weise die Welt des Fußballs kennen lernen können:So zum Beispiel durch die Teilnahme an den Kreis- und Bezirksmeisterschaften, eine internationale Turnierreise der Schul-Fußballteams nach Dänemark oder den Erwerb der DFB-Trainer C-Lizenz (Kinder- und Jugendfußball) im Rahmen einer Sport AG.

 

Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit sowohl mit dem Schul- und Sportamt im Hinblick auf die infrastrukturellen Bedingungen als auch mit den Brühler  Sportvereinen (BTV, THC oder dem Boule-Club von 2010 im BTV, um nur einige zu nennen) sichern so dem Max-Ernst-Gymnasium aktuell und in der Zukunft ein Profil ganz im Sinne von „Schulsport 4.0“.

Christoph Rauscher (Fachvorsitzender Sport)