150 Jahre alt – und doch so jung geblieben

Am 1. Oktober 2015 fand am MEG die große Feier zum 150-jährigen Jubiläum statt. Wie es sich bei einem runden Geburtstag gehört, gab es viele Geschenke, Festreden, Gesang und Tanz. Und es waren ziemlich schräge Vögel unter den Gästen.

Wir sind heute alle Schüler des MEG.“ Dieser Satz des Brühler Bürgermeisters Dieter Freytag hatte nicht nur symbolische Bedeutung. Alle Ehrengäste hatten vom Schulleiter für den Tag der Jubiläumsfeier des Max-Ernst-Gymnasiums Schülerausweise erhalten – mit dem Hinweis auf die damit verbundenen Rechte und Pflichten. Und so konnten Bürgermeister Dieter Freytag, Landrat Michael Kreuzberg, Schuldezernentin Margarete Radermacher, Landtagsabgeordneter Gregor Golland, Fördervereinsvorsitzender Johannes Ristelhuber sowie Vertreter der Elternschaft, der Klassen und Kurse und der Lehrerinnen und Lehrer zunächst die interessanten Ergebnisse bestaunen, die ihre „Mitschülerinnen und Mitschüler“ während der Projektwoche erarbeitet hatten. Gemäß des Mottos der Projektwoche hatten die Schülerinnen und Schüler sich auf eine Spurensuche begeben und dabei viele interessante Details über Vergangenheit und Zukunft der Schule und der Fachbereiche herausgefunden. So konnten naturwissenschaftlich interessierte Besucher alte Rechenschieber und Dampfmaschinen ebenso besichtigen wie schwebende Quadrocopter und ein echtes Elektroauto. Für die sprachlich Interessierten gab es einen aus allen Nähten platzenden Poetry-Slam und kreative Kurzgeschichten. Die ganze Schule war bunt geschmückt mit schrägen Vögeln – Loplops – die von den fünften Klassen gebastelt worden waren. Das MEG wurde zu einem offenen Treffpunkt für alle: Schülerinnen und Schüler zogen ihre Eltern und Großeltern quer durchs Schulgebäude und präsentierten ihre Projekte, Klassen- und Kursräume. Ehemalige entdeckten die zahlreichen Veränderungen, die das Gebäude seit ihrer eigenen Schulzeit erfahren hatte. Pensionierte Lehrerinnen und Lehrer unterhielten sich mit früheren und neuen Kollegen und erinnerten sich an ihre eigene Zeit am MEG. Für so manchen Besucher wurde der Tag also zu einer kleinen Zeitreise in die eigene Vergangenheit.

 

Mit einer solchen Zeitreise begann auch der eigentliche Festakt in der Aula. Die Theater-AG war es, die mit einem Max Ernst auf Reise durch Vergangenheit und Zukunft die Veranstaltung eröffnete. Moderiert wurde der Festakt humorvoll und souverän von Luca Marx (Q2) und Steffi Vogt (Q2), die das Yin und Yang der Schulgeschichte aus Schülersicht auf den Punkt brachten: „150 Jahre Freude, aber auch Frust und Tränen. 150 Jahre Klassenfahrten, 150 Jahre Mathearbeiten.“ In den folgenden Festreden wurde immer wieder das Verhältnis von Geschichte und Gegenwart, das sich in der Identität unserer Schule spiegelt, thematisiert. So erklärte Schulleiter Berthold Phiesel, dass mehrere Generationen Erinnerungen mit dem Haus des Lernens im Rodderweg verbinden. „Heute sehen wir uns als große Gemeinschaft und Familie – mit einer wechselvollen Geschichte.“

Landrat Michael Kreuzberg betonte, das MEG sei eine nicht aus Brühl wegzudenkende Institution, eine moderne Schule, die mit dem Wandel der Zeit geht. „Darauf können Sie stolz sein!“ Besonders hervorzuheben sei die Einbindung der Lernpartner Siemens und Infraserv sowie der an der Schule durchgeführte Potentialcheck. Dem Kreis sei es wichtig, dass kein Schüler die Schule ohne Anschluss an Berufs- und Ausbildungswelt verlasse.

Auch Schuldezernentin Margarete Radermacher bezog sich auf die Anforderungen der Gegenwart, denen die Schule sehr gut gewachsen sei: „Egal, wie alt Gymnasien werden, sie müssen immer jung bleiben. Die Bandbreite der Schülerinnen und Schüler mit ihren zahlreichen sozialen und familiären Hintergründen war nie größer als heute. Das MEG zeigt mit seinen aktuellen Angeboten in allen Bereichen, wie erfolgreich es diese Herausforderung meistert.“ Das Herzstück, das all dies möglich mache, sei dabei das engagierte Kollegium. Am MEG werde jedes Kind in einem persönlich-pädagogischen Beziehungsgefüge aufgefangen, sein individuelles Talent aufgespürt und in seiner Persönlichkeitsbildung ganzheitlich gefördert.

Der erste Bürger der Stadt und Brühler Bürgermeister Dieter Freytag blickte zunächst in die eigene Vergangenheit: „Als ich als 10-jähriger vor über 40 Jahren an diese Schule kam, kriegte ich erstmal einen Schock! Zum 100-jährigen Jubiläum war ich nicht eingeladen gewesen. Naja, warte mal bis zur 150-Jahr-Feier, vielleicht bist du da ja eingeladen, dachte ich mir.“ Mit zahlreichen Anekdoten erinnerte Freytag an die wechselvolle Geschichte der Schule und stellte die Frage, was die Schülerinnen und Schüler heute vom Namensgeber der Schule lernen könnten. „Max Ernst stand für lebenslanges Lernen, Neugier, Kreativität. Er beeindruckt uns mit Glaubwürdigkeit und ist so ein gutes Vorbild für die Schüler“. Das MEG beweise seit Jahren ein Hohes Maß an Kompetenz bei der Ausbildung der Schülerinnen und Schüler zu mündigen, sozial verantwortlichen Bürgern. Zahlreiche Schülerprojekte wie etwa die Stolpersteine oder Sport mit Flüchtlingen belegten, wie engagiert Schülerinnen und Schüler sind. Am Ende seiner Rede dankte Herr Freytag, dessen Kinder immer gerne am MEG zur Schule gingen und gegangen seien, dem Schulleiter und übergab ihm symbolisch einen Geschenkkorb mit Lehr- und Lernmitteln. Das MEG freut sich über einen Scheck von 20 mal 150 EURO für alle Fachschaften.

Auch die Elternvertreter hatten Geschenke dabei: zwei Himmels-Liegen, auf dera Schülerinnen und Schüler es sich nach anstrengendem Unterricht gemütlich machen können, eine Loplop-Skulptur sowie drei Bilder vom Namensgeber Max Ernst. Derart reich beschenkt und hoch gelobt feierte das ganze jung gebliebene MEG, von tatkräftigen Eltern hervorragend bewirtet, bis in die späte Nacht. Und das, was die Eltern in ihrer Festrede am Ende der Veranstaltung zum Ausdruck brachten, dürften auch viele aus der Lehrer- und Schülerschaft sowie zahlreiche Ehemalige und Ehrengäste so gesehen haben: „Das, was in der Revue, der Projektwoche und auch heute hier wieder auf die Beine gestellt wurde, macht uns sehr stolz!“

 

Die nachstehenden Bildergalerien zeigen Ausschnitte aus Festakt und Präsentation der Projekte. Sie können leider nicht den vollen Umfang der Präsentationen abbilden noch den Festakt als Ganzes, sondern nur Eindrücke eines bemerkenswerten Tages im und mit dem Max-Ernst-Gymnasium vermitteln.

Der Festakt

 

Die Präsentation der Projekte